Montag, 13. April 2015

" Totensonntag " - Andreas Föhr

Im ländlichen Gebiet vor München wird eine Geschichte zwischen zwei Welten erzählt: Die Eine, die spielt am 2.Mai 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges und schildert die Geschichte einer jungen Frau, die den Mut hat, beim "Todesmarsch" abzuhauen und sich nun auf der Flucht und in ständiger Lebensangst befindet. Die zweite Geschichte spielt im Jahre 1992 - in der "Gegenwart". Polizist Kreuthner schiebt einen Gefangenen mit kaputtem Bein in einem Rollstuhl den Berg zum Besäufnis des Jahres auf eine Berghütte/Alm hoch und von dort an beginnt es: Eine Geiselnahme, ein mysteriöser mit Edelsteinen besetzter Glassarg, ein Selbstmord. Und das ist erst der Anfang.

Beide Handlungsstränge laufen parallel zueinander, finden letztendlich zusammen und ergeben somit eine große, einheitliche Geschichte.

Die Charaktere reden im bayrischen Dialekt, was mich anfangs total gestört und genervt hat und ich einfach nicht gut fand - gegen Ende des Buches hatte ich mich aber daran gewöhnt. Ansonsten sind sie sehr authentisch und lebhaft, teilweise sogar total bekloppt und fahrlässig. Des öfteren musste ich laut lachen, weil Passagen einfach so witzig und auch tollpatschig waren - aber das scheint wohl typisch Kreuthner zu sein.  Dieser ist übrigens die Hauptperson neben dem Polizist Wallner und beide sind in ihrer Art und Weise und auch in ihren Gegensätzen sehr sympathisch. Auch taucht die Staatsanwältin Claudia (Achtung! Liebesgeschichte!) auf, die gegen Ende des Buches auch nochmal eine eigene Geschichte bekommt. 

Das Buch liest sich sehr flüssig und fesselt auch, wenn man erst mal richtig reingekommen ist. Die Geschichte ist logisch und stimmig. Die Charaktere sind super entwickelt worden. 

Wegen des bayrischen Dialekts (und der Schleichwerbung für den FC Bayern München) einen halben Stern Abzug von mir. 
Ansonsten ein sehr lesenswertes Buch!
4 von 5 Spannungssternen.

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